Wer hat schon einmal versucht, mit einem Steinbeil einen Holzscheit zu spalten? Seit der Steinzeit sicherlich nur wenige – ausgenommen die Abiturientinnen und Abiturienten der Robert-Gerwig-Schule!
Nachdem im April erst einmal der Stress der schriftlichen Abiturprüfung überwunden war, hatten die Schülerinnen und Schüler im Mai wieder Kapazitäten frei für ein neues Projekt. Als Gegenpol zu all der Theorie in der Abiprüfung ging es nun darum, im praktischen Vergleich historische und aktuelle Alltagstechniken zu vergleichen. Interessant war auch die daraus resultierende Ausstellung in der Pausenhalle, in der die Ergebnisse vorgestellt wurden.

Um zum Steinzeitbeil zurückzukommen: Der – auch für Ausstellungsbesucher mögliche – praktische Versuch mit dem Steinbeil und einem Holzklotz zeigte schnell, dass man heute schon um das preisgünstigste Beil aus dem Baumarkt wirklich froh sein kann. Nicht nur ist die Schärfe der heutigen Klinge um Größenordnungen besser. Es zeigten sich im praktischen Versuch auch weitere Probleme, gerne wackelt beispielsweise die Klinge am Schaft herum, statt kraftvoll zuzuschlagen. Aus der archäologischen Forschung kennt man dieses Problem, und auch die verschiedenen Ansätze aus der Steinzeit, um es zu bewältigen. Trotzdem ist es für die Abiturienten – von denen viele unmittelbar vor der Aufnahme eines Studiums stehen – eine neue Erfahrung, den Effekt selbst beim Holzhacken zu spüren.

Die Angebote der Ausstellung waren durchaus vielfältig und keineswegs auf die Vorgeschichte beschränkt. Möglich war beispielsweise auch ein praktischer Vergleich von traditionellem und modernem englischem Sonntagsessen (praktisches Vergleichen in diesem Fall heißt aufessen). Es ist erstaunlich, wie fettreich und schwer – trotzdem aber auch lecker – die traditionelle englische Ernährung war.

Letztendlich schätzt man dann aber doch die Gegenwart. Man muss heute nicht mehr mit einem wackeligen Steinbeil einen Mamut häuten, um etwas auf den Teller zu bekommen. Auch wird man sonntagmittags nicht mehr im Übermaß mit Fett und schwerverdaulichen Kalorien vollgestopft. Da steigt in Schüleraugen doch zweifelsfrei die Mensa ganz gewaltig im Ansehen.
Letztendlich kann man sicherlich hoffen, dass die Abiturienten nach dieser eher praktischen Phase wieder voll Energie sind, um mit der mündlichen Abiturprüfung die allerletzte Hürde ihrer Schullaufbahn zu bewältigen.

Robert-Gerwig-Schule Singen
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